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Du sollst nicht töten! trug Moses uns auf weil er uns kannte. Wir haben gelernt in Zeiten voll Leid. Wir töten nicht mehr.
Geben gern weiter zu unserem Wohl unsere Waffen
den Ungelernten, damit auch diese niemanden töten.
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Die Spielplatzkinder mögen es friedlich, natürlicher Streit wird altersgerecht geschickt geschlichtet. Doch einer, so sie, passt nicht zu ihnen. Der blasse Knabe von gegenüber ward böse zu den spielenden Kindern, nahm ohne Skrupel ihr Eigentum weg, bewarf sie mit Dreck, zerstörte in Sand geformte Ideen.
Das kleine Ego von gegenüber soll sein wie sie sind die Spielplatzkinder, empathisch und frei, soll mitgestaltend dazugehören.
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Wieder bin ich aufgewacht. Wieder hab ich Grund zur Freude. Fühle einen Tag entstehen, wie die Sonne aus der Nacht behutsam einen neuen macht. Sehe, wie die Morgenröte langsam über Nebel steigt, spüre, wie der Sonne Wärme meine Schläfrigkeit vertreibt. Wieder hab ich Grund zur Freude.
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Es ist evident: Gewalt gegen andre, Völkermord, Kriege können die Männer. Alternde Männer, schwächelnde Männer, Männer mit Macken an Seele und Hirn.
Wenn's die nicht gäbe müsste auch keiner sich und der Welt etwas beweisen.
Wieder sind's Männer. Wer aber möchte das mit den Männern nachhaltig lösen?
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Warum eigentlich dürfen noch immer machtgeile Männer die friedliche Mehrheit attackieren nach Gangstermanieren - weltweit ?
Die friedliche Mehrheit will die nicht haben. Wer aber hilft ihr sie los zu werden ?
Ich hatte einen Traum. Die Weltgemeinschaft gibt Nachhilfe dem, der sich nicht friedlich zu benehmen weiß. Sie preist ihm den Wert globalen Friedens, sie weist ihm den Weg. Der Ungewollte vergräbt im Gestern sein Machtspielzeug.
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Der Ruf nach Waffen aus hilflosem Mund nährt kaum die Hoffnung aufs Enden des Leids. An den Symptomen erkannter Gewalt herum zu doktern hilft selten weiter.
Nachhaltig wäre gründliches Säubern der seh- und hörbaren Quellen des Leides.
Die Okkupanten zögen nach Hause und unterbänden tötende Drohnen.
Und bald schon fände das Leid ein Ende, Hoffnung erkeimte nach friedlicher Zeit.
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Auch unsere Kleinen könnten bald wieder so wie die Großen an Waffen glauben.
Möchten sich freuen auf’s Fest des Friedens das zuverlässig auch diesmal sich jährt.
Finden ihr Spielzeug unter dem Baume und dürfen sein wie die Großen geworden.
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Als Trost zu vage, schädlich als Hoffnung - Wohlstand per Waffen ist keine Option. Ich kann verzichten. Mir ist es lieber, mein greises Dasein enden weit GRÜNEr.
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Kindliches Staunen lädt zum Erkunden dieses Gebildes kristallener Kunst.
Ward vormals öfter in frostigem Kalt dem alten Fenster aufs Glas gezaubert.
Empfindlich und zart kann schon ein Atem dem Wundersamen für immer schaden.
Glas, isolierend, schließt Eisbildung aus und solche Schönheit darf nicht mehr ins Haus.
Eisblumen, smarte, mag niemand haben. Und das bringt die Art dem Aussterben nah.
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Ein welkendes Blatt ward losgelassen vom heimischen Zweig. Überlassen den herbstlichen Winden und dann von denen mit sichtbarer Lust zum Weiher verweht.
Ein nutzloses Ding auf dem Wasser treibt, von Wellen geschubst, von Fischen beäugt und unumkehrbar dem Humus vermacht.
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Hier wird gefeiert ! Ein ziemlich heißes Jubiläumsfest ehrt den geliebten Begründer der Stadt. Mit Waffengewalt gebaut in der Fremde und ohne Rücksicht auf menschliches Leid, St.Petersburg gleich.
Noch prächtiger als das große Vorbild leuchtet die Neue in goldenem Glanz dem Schwarzen Meer zu.
Stolz sind die Leute auf sie, die Schöne. Für Kenner der Kunst längst schon ein Muss, die Metropole Putingrad.
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Alles gut.
Auch in diesem Krieg, dem Krieg der Russen zur Bestätigung der eigenen Macht, will der Beginner Gewinner heißen.
Auch durch diesen Krieg, den Krieg der Russen gegen westliche Demokratien, wird es, zielsicher, Verlierer geben.
Auch nach diesem Krieg, dem Krieg der Russen gegen das Denken, werden mich wieder nur die eigenen Problemchen leiten.
Alles gut.
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Mir ist, ich habe fest und himmlisch cool gepennt. In meinem Wohlstandsnest war ich mit mir im Reinen für meine Restlaufzeit. Doch jetzt ist klar, ich habe so manches nicht erkannt. Nach langer Friedenszeit ward ich von alten Männern aus einem Traum gebombt.
Ich möchte Zukunft spüren, muss aber rückwärts blicken. Erlebtes im Gewesenen riechend nach Verwesendem vergällen mir den Tag.
Zu gerne blieb ich träumerisch, möchts mir im Alter gönnen. Seh die aufgeklärten Jungen mit Vernunft und Sachverstand den Frieden für die Zukunft retten.
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Warum eigentlich reden so viele von ihren Rechten - gesetzesverbrieft ? Warum eigentlich hört man nur wenig über die Pflichten - gemeinschaftsfundiert ?
Ungleichgewichtige Befindlichkeiten lassen sich loten für neue Zeiten.
Spielräume bietet nach Bundestagswahl und mit Pandemie freies Sinnieren.
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Warum gerade ich? fragt sich der Kranke seit die Gesundheit arg putiniert ward.
An den Symptomen erkannten Leidens herumzudoktern hilft ihm nicht wirklich.
Die Ursache mit Gegenmaßnahmen zu beseitigen wird nachhaltig sein.
Gezielt behandelt geht es bald aufwärts mit der Genesung des Patienten.
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Von meinen Ahnen einst im September mit blutigem Ausgang begonnene Taten sind auferstanden. Großmachtliebende alternde Krieger beleben mit Freude längst Vergangenes Überwundenes wieder.
Sie sorgen dafür, dass Menschen wieder wie Neununddreißig mit Begeisterung Menschen bekriegen
bis hin zu dem Tag, an welchem dieser entgruftete Wahn sicher im Gestern vergraben ward.
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Beschneite Felder astkahle Wälder haben es eilig, huschen vorüber, entfernen sich rasch, wollen nichts wissen von mir hinterm Glas.
Darf mich entspannen, genussvoll reisen. Wohlige Wärme im lautlosen Zug. Fährt ohne Störung trotz null Personal sehr zuverlässig fahrplankonform dank smarter KI mich stressfrei zum Ziel.
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Ein Wesen in der Straßenbahn mit strahlendem Gesicht, schaut den alten Menschen an. Warum, weiß der noch nicht.
Das Wesen in dem Restaurant mit sternengleichen Augen sieht ihn viel zu lange an. Will es ihn gar verzaubern?
Das Wesen auch im Supermarkt mit märchenhaftem Namen lächelt zart den Alten an, lässt was Schönes ahnen.
Ihm ist, als ob dies Wesen ihn artgerecht geküsst, damit er bis zum Ende hin mit ihm nun leiden müsst.
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Preludes des Opus Achtundzwanzig beamen mich schwebend mich mir entgleitend nach Valldemossa in südliches Licht. Sandfarbenes Bergdorf. Das einstige Kloster mit jenen Zimmern des Komponisten als Heimat auf Zeit in kurzem Winter schreibend wie tonend sich entspannend für seine Genesung.
Mein Kopfhörer schweigt, ich bin zurück. Doch etwas ist anders nach dieser Musik. Mir ist, als hätte mit all seiner Macht der Große aus mir einen Zwerg gemacht.
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der hauch von holder blütenduft vom nahen holder beerenbusch die nase betört
das lied des amsel pärchenmanns vom nahen amsel brutnestast die ohren betäubt
der trunk vom holzfass rebensaft vom nahen weinberg steilgehänge den verstand berauscht
der ton des kirchturm glockenschlags kündet mit zuver lässigkeit von heilendem schlaf
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Warum eigentlich ist US-EUCOM in the Länds großem Städtle verankert?
Sollte es stimmen, dass die Raketen der fernen Bösen bis zu uns Guten reichen, könnte es uns übel treffen, wenn ein nächstes Mal der Verstand versagt.
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Ich bin zufrieden mit dem letzten Tag, sitze am Rande vom offenen Grab. Die hellen Strahlen schwindender Sonne wärmen mir Hände, Beine und Sinne.
Ein heimischer Wein streichelt die Kehle und Blütenstände trösten die Seele.
Wenn ich berauscht bin von Blüten und Wein, lass ich mich fallen in das Loch hinein.
Bin günstig entsorgt. Und sorge mich doch: Wer, bitte, schüttet mir Erde ins Loch?
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Hinunter zum Meer entlang der alten Steinmauerzäune, geschichtet, als der eigene Garten Sippen ernährte.
Blassklarer Himmel. Stille ringsum. Nur leichte Brisen bewegen die Gräser. Die Luft ist reich an ätherischem Öl.
Grünblaues Wasser. Erwartend schaukeln Boote und Yachten. Zeit ist zum Rasten. Mangold, Kartoffeln und Lammfleisch vom Grill.
Kühler Wein schlummert in wohligen Traum. Ein Kauz lockt die Nacht. Die Sonne schwindet, Nebel der Düfte verabschieden sie.
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Osterspaziergang zum Bärenschlössle verspricht Erholung meinem Befinden.
Lauernder Reiher. Klopfende Spechte. Gründelnde Enten. Laichende Frösche. Endlich scheint Sonne auch auf das Wasser und lässt es leuchten in silbrigem Glanz.
Mit edlen Kronen funkeln die Wellen. Tanzende Lichter, gezündet für mich.
Ich fühle mich wohl. Aber ich spüre, etwas ist anders in diesen Tagen. Ich muss mich hüten vor Virenträgern, die nah beim Weiher joggen und lagern.
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Sie tickt vor sich hin und ich nehme wahr, wie hörbar die Zeit mir vorübergeht. Denn jeder der Ticks zeigt fühlbar mir an, dass wieder ein Stück des Lebens verrann.
Die alte Wanduhr tickt tickend mir ein, dass jeder Moment nur einmal erscheint.
Stört mich das Ticken stört mich das Altern. Stoppe das Pendel - das Ticken ertickt.
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Häuser und Bäume und Frühlingsblüher haben es eilig, huschen vorüber, entfernen sich schnell, wollen nichts wissen von mir in dem Bus.
Doch eine Wolke am blauen Himmel lässt nicht von mir ab, reist mit, begleitet die Frühlingsfahrt im Vierundvierziger zum Killesbergpark.
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So wie das fallende Blatt wenn die Sonne scheint unten am Boden sich mit seinem Schatten vereint so sollen auch meine verschiedenen Ichs am Ende der Zeit im Sterben sich finden.
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Wieder ist ein Mai gekommen. Wieder müssen wir marschieren und im Arbeiter- und Bauernstaat für den Frieden demonstrieren und für die Lenker unseres Staates und für den Sieg des Sozialismus und für sowjetischen Stalinismus und für den Tod des Kapitalismus. Und so lässt auch dieser Frühling mein blaues Freie-Jugend-Hemd wieder leuchten für die Hoffnung in dem engen Andersland.
Vom wolkenlosen Himmel schrillt ein Mauersegler mir entgegen. Er kam zurück. Und er erzählt mir von freier Weite, die er sah.
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